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„Der Tanz gab meinem Leben die Richtung.“

Ole Driever (29) über das Tanzen und das Hören mit Cochlea-Implantat und Hörgerät

Er ist durchtrainiert, schlank, sehnig, misst 1,87 m. Er steht aufrecht, still, scheint kaum zu atmen. Dann erklingen die ersten Takte der Musik. Er hebt die Arme, greift in den Raum, setzt Schritt für Schritt im Takt und beginnt den Tanz. Er schreitet aus, federt ab, springt, schwebt für Sekunden, ehe die Fußspitzen den Boden erreichen, der kraftvolle Körper scheinbar schwerelos abrollt über die Brust, die Schulter, den Rücken, dann zum Liegen kommt, bald darauf gleitet, sich aufbäumt, sich erneut erhebt zu voller Größe, in diesem Fluss immer neuer, scheinbar müheloser Bewegungen… - Als Ole Driever vor etwa zwölf Jahren mit dem Tanzen begann, wurde ihm schnell klar, was er wollte: ein Tänzer sein. Und er hat geschafft, was nur wenigen gelingt. Er tanzt auf den Bühnen der großen Theater in Frankfurt, Leipzig, Bern, Essen oder Luzern. Dass er dabei ein Cochlea-Implantat und ein Hörgerät trägt, darauf sprechen ihn Bühnenkollegen nur selten an.

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